In der Nacht hatte es heftig geregnet und als wir um sieben Uhr aufstanden, hingen die dunklen Wolken noch tief über den Bergen. In den Tag starteten wir mit einem einfachen Frühstück, das im Zimmerpreis inbegriffen war. Danach fuhren wir auf dem Transcanada-Highway weiter Richtung Osten. Auf unserem heutigen Weg passierten wir drei Nationalparks, in denen wir einiges vor hatten. Als ersten durchquerten wir den Mount Revelstoke NP. Hier machten wir einen ersten Stopp am Skunk Cabbage Boardwalk Trail, der uns durch ein Sumpfgebiet führte, in dem es viele dieser grossblättrigen Pflanzen names Stinktierkohl gab, die wir bereits oft in den Regenwäldern Kanadas angetroffen hatten.
Wenige Kilometer weiter erwartete uns der Giant Cedars Boardwalk Trail. Dieser Weg führte durch einen Wald mit riesigen Zedern (Riesen-Thuja), die wir bereits oft angetroffen haben.
Als nächstes durchquerten wir den Glacier NP. Hier machten wir einen kurzen Spaziergang auf dem Hemlock Grove Boardwalk und anschliessend überquerten wir den Roger’s Pass. Hier gab es ein kleines Museum, in dem wir uns über die Geschichte des Passes informieren konnten, wie mit der ersten Eisenbahn über den Pass, die ersten Alpin-Touristen kamen und nachdem der Eisenbahntunnel unter dem Pass hindurch fertiggestellt war, die Touristen und Hotelanlagen in den 20er-Jahren wieder verschwanden.
Am frühen Nachmittag erreichten wir das kleine Städtchen Golden, wo wir unsere Picknick-Vorräte aufstockten und unsere Uhren wieder ein Stunde vorstellten. Einige Kilometer weiter erreichten wir bereits die Grenze des Yoho NP. Hier machten wir eine einstündige Wanderung zu den Wapta Falls. Aufgrund der vielen Mücken am Fluss und im feuchten Wald mussten wir unser Picknick für den nächsten Stopp an der Natural Bridge aufschieben. Hier hatte sich das Wasser einen Weg durch den Felsen gesucht, so dass es inzwischen aussieht wie eine Brücke.
Nach dem Picknick begann es leider zu regen. Trotzdem fuhren wir weiter zum Emerald Lake, der bei schönem Wetter smaragdgrün schimmern sollte. Nichtsdestotrotz war es ein herrliches Fleckchen Natur und wir entschieden uns ob dem Regenwetter den 5km langen Rundweg um den See zu erwandern. Wegen des Regens in den Bergen sind aber inzwischen die Bäche angestiegen, so dass wir zuhinterst bei den Einläufen in den See uns regelrecht einen trockenen Weg schaffen mussten.
Unser letztes Ziel waren die Takakkaw Falls, die tief im Yoho-Tal lagen. Aufgrund der Schneeschmelze, waren es wieder unglaubliche Wassermassen, die sich hier spektakulär über 250 Meter in die Tiefe stürzten. Ein kurzer Weg führte uns ans Ende der Fälle, wo uns die Gischt um die Ohren blies.
Die letzten 100 Kilometer führten uns bei strömenden Regen über den Kicking Horse Pass zurück in den Banff NP, wo wir vor zwei Wochen unsere Reise starteten. Um neune Uhr kamen wir im Städtchen Canmore an, das ausserhalb der Parkgrenze liegt und unser heutiger Übernachtungsort ist.
(Jan) |
